Inhalt des Kapitels
8.1. Zur Geschichte der „FABRIK“ in Bobingen
8.2. Ostarbeiter*innen bei der Kunstseide ab Mai 1942
8.3. Das Werk Dynamit AG in Bobingen
8.4. Zwangsarbeiter bei der „Verwertchemie“
8.5. Gesundheitsschädigende Arbeiten in der Dynamit AG
Chemie und Textilindustrie in Bobingen reichen bis in die Mitte des 19. Jahrhunderts zurück. Singoldwasser, der Eisenbahnanschluss und die örtliche Bleicherei boten beste Standortvoraussetzungen für den Industrialisierungsprozess in Bobingen. 1902 waren im Werk des Apothekers und Chemikers Friedrich Lehner bereits 300 Personen bei der Produktion von Kunstseide beschäftigt.
Rüstungsbetrieb im I. Weltkrieg
Im November 1914 wurde die Fabrik zum Rüstungsbetrieb. Weil die Fabrikation von Schießwolle fast in derselben Weise wie die Fabrikation von Kunstseide von statten ging, beschäftigte die „Köln-Rottweiler Pulverfabrik“ in Bobingen 500 Personen für die Produktion von hochnitrierter Nitrocellulose, Schießbaumwolle als Rohprodukt von Schießpulver. Nach Kriegsende wurde der Betrieb demontiert und stillgelegt. Der größte Teil der Schießwollfabrik wurde auf Kunstfaserproduktion umgestellt.
Entstehung der IG Farbenindustrie
1916 fusionierten die BASF, Bayer Leverkusen, Agfa, Hoechst und Casella-Farbwerke zum Konzern der IG Farben. Der Konzern produzierte u.a. Kohle, chemische Grundstoffe, Kunstdünger und synthetischer Gummi. 1926 kam es zum Zusammenschluss der „Köln-Rottweil-AG Berlin“ mit der IG Farbenindustrie Aktiengesellschaft Frankfurt/Main. Ab Januar 1927 lief in Bobingen die Produktion der Viskose-Kunstseide an, 1938 wurden pro Tag 5100 kg Kunstseide mit 1250 Arbeitskräften produziert, im Jahr 1943 betrug die Jahresablieferungsmenge 2. 360.187 kg. Ab Januar 1944 wurde Festkunstseide, cordierte Seide für Flugzeugreifen mit einer Produktionsmenge von 40.000kg /Monat hergestellt.
Ohne die Hilfe von Zwangsarbeitern aus der Sowjetunion, der Tschechoslowakei, Italien und Frankreich wären diese ambitionierten Ziele nicht möglich gewesen. Im Anhang findet sich eine Aufstellung der Zwangsarbeiter*Innen bei der „Kunstseide“[2] entsprechend den jeweiligen Nationalitäten. Monika Hermann bezifferte die Anzahl der ausländischen Arbeitskräfte bei den IG Farbwerken für den November 1944 auf 643 Ausländer in beiden Werken, davon 131 bei der Dynamit AG[3]. Mittlerweile müssen diese Zahlen deutlich nach oben revidiert werden[4].
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So kamen Ende Mai 1942 die ersten russischen Kriegsgefangenen in Bobingen zum Einsatz und zur gleichen Zeit wurden ukrainische ArbeiterInnen nach Bobingen deportiert. Der Augsburger Historiker Reinhold Forster bezifferte dank akribischer Forschungen bei Arolsen Archives die Anzahl der Ostarbeiter*Innen bei der IG Farben auf über 400 Personen[5] und konnte die Herkunftsorte der Zwangsarbeiter lokalisieren. Sämtliche Arbeitskräfte wurden zwischen dem 25.Mai 1942 und September 1943 aus den skizzierten Gebieten deportiert.
Namen der Zwangsarbeiter:
Russische und ukrainische ZwangsarbeiterInnen bei der Kunstseidefabrik
OstarbeiterInnen-Liste IG Farben Bobingen nach Reinhold Forster
QQ: Reinhold Forster, Herkunftsorte der „Ostarbeiter aus der Ukraine und dem heutigen Russland.
Die überwiegend weiblichen Arbeitskräfte stammten zumeist aus der Zentralukraine, also dem Gebiet zwischen Schytomir, Kiew, Dnjpropetrowsk und Winnizyja. Viele Zwangsarbeiter*Innen stammten aus dem gleichen Dorf, sogar aus der gleichen Familie. Die Überstellung in die Kunstseidefabrik erfolgte schubweise aus den folgenden Gebieten:
25.-30.05.1942 76 Tokmak,
Andrushiwka u.a.
17.-27.06.1942 72 Daschiw,
Winnyzja
11.-24.07.1942 70 Djepropetrowsk,
Kursk u.a.
21.-24.12.1942 53 Djepropetrowsk,
Nowopole
Januar 1943 14
26.06.1943 21 Polohy/ Podolsk
September 43 19 Pawlograd u.a.
18./ 19.9.1944 26
Die Arbeiter*Innen kamen aus folgenden Regionen:
Andrushiwka 30
Daschiw 22
Djepropetrowsk 54
Kiew 15
Kursk 14
Nowopole 7
Pawlograd 11
Pokrowskaje o.ä.: 15[6]
Die Männer wurden vorwiegend im Hof, Kesselhaus, in der Schlosserei, als Zimmerer, Koch, Elektriker oder bei der Viskose eingesetzt, die Frauen arbeiteten überwiegend in der Haspelei, Zwirnerei, Spinnerei, Bleicherei oder als Cordarbeiter[7].
Sowjetische Frauen als zwangsverpflichtete Ostarbeiterinnen im Durchgangslager Wilhelmshagen; QQ: DHM Berlin Inv.nr. GG 421-17
Fotograf: Gerhard Gronefeld © Deutsches Historisches Museum, Berlin; Inv.-Nr.: GG N 421/32
Zwangsarbeiter aus anderen Gebieten:
8.2.2. Italiener
Von den uns namentlich bekannten 42 Italienern bei der Kunstseide kamen die meisten zu einem Zeitpunkt, als Italien noch Bündnispartner des Deutschen Reiches war, sie mussten nach dem Waffenstillstand von Badoglio mit den Alliierten am 8.9.1943 dennoch bleiben, 15 von 25 italienischen Militärinternierte kamen erst im letzten Kriegsmonat von der IG Farben Gersthofen[8].
Namen der Zwangsarbeiter:
Italiener bei der Kunstseidefabrik
8.2.3. Tschechen
Es arbeiteten nach unseren Recherchen mehr 320 Personen aus dem „Protektorat“ in der Kunstseide[9]. Ihre jeweilige Arbeitsdauer bei der Kunstseide differierte erheblich. In der Sprengstofffabrik ist nur ein Tscheche namentlich nachweisbar.
Namen der Zwangsarbeiter:
Tschechische Zwangsarbeiter bei der Kunstseidefabrik
8.2.4. Franzosen und Polen
Insgesamt lassen sich 196 Franzosen namentlich nachweisen, von denen viele erst im letzten Kriegsmonat von der IG Farben Gersthofen nach Bobingen kamen. 39 Personen bei der Kunstseide kamen aus Polen[10].
Namen der Zwangsarbeiter:
Franzosen und Französinnen in der Kunstseidefabrik
8.2.5. Niederländer, Griechen, Litauer, Belgier, Jugoslawen, Staatenlose
Daneben arbeiteten nachweislich mindestens 16 Niederländer, 13 Griechen, 3 Litauer, 20 Belgier, 9 Bulgaren, 60 Jugoslawen und 33 Staatenlose in der Kunstseide[11]. Damit kommt man auf eine Zahl von über 1000 Zwangsarbeiter*Innen, die allerdings nicht zur gleichen Zeit in der Fabrik arbeiteten, manche waren nur für wenige Wochen dort, andere arbeiteten dort für mehrere Jahre.
Namen der Zwangsarbeiter:
Niederländer bei der Kunstseidefabrik
Griechen in der Kunstseidefabrik
Litauer in der Kunstseidefabrik
BelgierInnen bei der Kunstseidefabrik
Jugoslawen (Slowenen , Kroaten, Serben) bei der Kunstseidefabrik
8.2.6. Namentlich nachweisbare Zwangsarbeiter bei der Kunstseidefabrik der IG Farbwerke Bobingen
13 Griech*innen
16 Niederländer
20 Belgier*Innen
25 Italienische Militärinternierte
39 Pol*innen
60 Jugoslaw*innen
193 Französ*innen
Über 320 Tschech*innen
Über 400 Russ*innen und Ukrainier*nnen
Annähernde Gesamtzahl: 1086 Zwangsarbeiter*innen, die zu unterschiedlichen Zeiten in unterschiedlicher Länge für die Kunstseide tätig waren. Nicht berücksichtigt in der Aufstellung wurden Arbeiter aus befreundeten Nationen, wie z.B. aus Rumänien, Ungarn und Bulgarien.
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Unter Kontrolle des Chemiegiganten waren seit 1926 der größte Teil der deutschen Sprengstofferzeugung, darunter die Dynamit AG, vormals Alfred Nobel u.Co. mitsamt deren Zweigfirmen. Die DAG wurde zum größten Sprengstoff-, Pulver- und Munitionsproduzentin des Dritten Reiches. 1943 produzierten die Betriebe der DAG und der IG zusammen 84% der Sprengstoffe des Deutschen Reiches.
8.3.1. Infrastruktureller und personeller Zusammenhang mit der Kunstseidenfabrik
In Bobingen entstand zunächst eine Versuchsanlage für die industrielle Produktion nach dem E-Salzverfahren mit 50 Megatonnen. Das Werk Fasan I wurde wegen der überschüssigen Strom-und Dampferzeugung der Kunstseidenfabrik in unmittelbarer Nähe angesiedelt. Belastete Stoffe wurden durch die nahe Wertach entsorgt und ein eigener Eisenbahnanschluss bis zum Werk Fasan II erweitert.
Bild: privat. Dampfüberführung von Fasan I zu Fasan II. Die Brücke und die Leitungen sind noch heute erhalten.
Der Betrieb bediente sich häufig aus dem Personalbestand der Kunstseidenfabrik. Die „Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse“ als Tochtergesellschaft der DAG fungierte als Betreiberin und erfüllte die Lieferaufträge der OKH. Der Staat finanzierte den Bau der Werke mit Krediten in Millionenhöhe und übernahm dann die Produktionsstätten. Die DAG musste keinerlei Eigenkapital einsetzen, der Absatz der Produkte war durch die Aufträge des OKH gesichert.
Diese verschachtelte Firmenkonstruktion[12] hatte zur Folge, dass heute in juristischer Hinsicht kein Verursacher für die Rüstungsaltlasten auf den Standort von 27 Werken zu benennen ist, da die Tochterfirmen der DAG nach Kriegsende aufgelöst wurden.
8.3.2. Bau der Sprengstofffabrik
Im Dezember 1938 begann der Bau der Anlage von Fasan I auf Wehringer Grund durch die Firma Muy und Pitroff, Wenige Monate später folgte die Erweiterung mit Fasan II westlich der Wertach. Insgesamt kamen 3000 Bauarbeiter zum Einsatz. Sie wurden in eigens angefertigten Barackenlagern in Straßberg und Wehringen untergebracht.
Um Explosions-Kettenreaktionen zu verhindern, waren die Gebäude über das gesamte Gelände verstreut. Tarndächer mit Pflanzenbewuchs erschwerten die Luftaufklärung. Die Anschaffungskosten wurden in einem Gutachten von 1949 für Fasan I und II auf 21.028.757,19 RM beziffert[13]. Die DAG errichtete auch in Wolfratshausen, Ettringen, Kaufering, Kaufbeuren, Aschau, Ebenhausen Sprengstoff-bzw. Pulverfabriken. Der Süden Bayerns schien strategisch für die Rüstungsbetriebe ein besonders günstiger Standort.
8.3.3. Standorte der „Verwertchemie“ in Südbayern:
Bild aus: Monika Hermann, a.a.O., S. 19
Lageplan von Fasan I und Fasan II
Lageplan Fasan II: abgedruckt bei: Monika Hermann, a.a.O., S. 24 und 25.Der Bau wurde im Juni 1940 eingestellt
8.3.4.Herstellung von Hexogensprengstoff nach dem KA-Salzverfahren
Ausgangsprodukte für die Herstellung nach dem E-Salzverfahren sind Formaldehyd, Ammoniumnitrat und Acetanhydrid (Essigsäure).
Bald wurde dieses Verfahren durch das weit effektivere KA-Salz-Verfahren mit den Ausgangsprodukten Hexamethylendnitrat (Hexadi), Ammoniumnitrat, Essigsäureanhydrid und Salpetersäure abgelöst[14]. Im Gegensatz zum E-Salzverfahren mit 60 Prozent Ausbeute waren es mit dem KA-Salz-Verfahren 75 bis 80 Prozent. Damit erhöhte sich auch der mögliche Produktionsausstoß nach der Einführung des KA-Salz-Verfahrens auf 300 Tonnen pro Monat[15].
Die Vorprodukte zur Herstellung von Hexogen kamen fast alle aus anderen Chemiewerken der IG Farben: Essigsäure aus Bitterfeld und Leuna, Paraformaldehyd aus Ludwigshafen, später aus Ebenhausen, Hexamethylendnitrat wurde aus Wolfratshausen geliefert[16]. Neben der Produktion von Hexogen wurden auch Versuche hinsichtlich der Sprengstoffwirkungen des Hexogens im Nordwesten des Betriebsgeländes (Gebäude 712) durchgeführt. Die Produktion von Hexogen stieg wie folgt an: 1938: 31 Tonnen, 1940: 853 Tonnen, 1942: 1171 Tonnen, 1944/45: bis 300 Tonnen pro Monat[17].
8.3.5.Gefahren: Explosionen und Luftangriffe
Die einzelnen Werkshallen wurden als Bunkeranlagen verstreut im Wald errichtet, um Explosions-Kettenreaktionen zu verhindern.
Bei der Fabrikation des brisanten Edelsprengstoffes kam es dennoch wiederholt zu Unfällen, so im Dezember 1942 mit zwei Toten. Im Februar 1943 wurde die Fabrikation nach einer Explosion mit zwei Toten für 3 Monate stillgelegt. Am 16. März erfolgte ein schwerer Luftangriff auf das Werk und das Dorf Wehringen, wobei 18 Tote zu beklagen waren, darunter 4 Personen, die nicht den Luftschutzkeller aufgesucht hatten bzw. ihn nicht aufsuchen durften[18].
Reste einer Bunkeranlage auf dem Gelände von Fasan II.
Außenansicht Betonbunker auf dem Gelände von Fasan II
Betonbunker Innenansicht auf dem Gelände von Fasan II. Ganz in der Nähe befand sich das Waldlager. Die Familie Stary, anfangs selbst Bewohner des Waldlagers, erbaute sich nach dem Krieg ein kleines Häuschen in der Nähe des Waldlagers. Es wurde immer wieder renoviert und steht heute noch am Waldrand.
Selbstgebautes Haus der Eheleute Wilhelm und Anna Stary, im Bild mit ihrem Enkel Dieter Stary (geb. 1947) QQ: Fotoarchiv Georg Fritz
Halle Fasan II; QQ: Photo CK
8.3.6. Kunstseide und Sprengstoff
Zwischen der IG Farben und der Dynamit AG gab es sowohl infrastrukturelle wie personelle Verbindungen. Bis Ende 1940 leitete Dr. Kämpf Werk I und II, später auch die „Gesellschaft zur Verwertung chemischer Erzeugnisse“ wie sein Nachfolger Dr. Fischer.
Projektierung und Aufnahme der Produktion wurden ebenfalls mit Hilfe der Betriebsleitung und der technischen Abteilung der IG-Farben-Kunstseidefabrik durchgeführt. Viele der im Werk II beschäftigen Arbeiter kamen aus der Kunstseidefabrik, 1941 waren es 61 Personen[19]. Die Energieversorgung der beiden Werke war im Rahmen einer Dampfübergabe von Werk I an Fasan I/II geregelt, gleiches galt für Strom und Kohle.
8.3.7. Kontrolle und Überwachung von Fasan I und II
Wegen der sabotage- und spionageempfindlichen Werke war der Einsatz von Zwangsarbeitern in den ersten beiden Kriegsjahren gänzlich verboten und wurde erst im Laufe des Jahres 1941 gelockert[20]. Das Werksgelände von Fasan I und II war mit einem 2 m hohen Metallzaun und Stacheldraht umgeben. Außen patrouillierten Gendarmen, innen der Werkschutz in schwarzen Uniformen mit Karabinern, scharfer Munition und Stahlhelmen.
„Die Tätigkeit des Werksicherheitsdienstes erstreckt sich auf die Erhaltung unbedingter Ordnung in den Betrieben und die Sicherung der Produktion gegen jede Störung allgemeiner Art wie Diebstahl, Sabotage, Spionage und Verrat.“[21]
Die einzelnen Bereiche der Fasan I und II wurden streng kontrolliert und überwacht.
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Beim Bau von Fasan I und II waren Arbeitskräfte aus Österreich, aus dem tschechischen Protektorat, aus der Slowakei und aus Kroatien[22] eingesetzt. Insbesondere gegen die Tschechen aus dem „Protektorat“ gingen die Vorgesetzten bei Arbeitsverweigerung, politischer Betätigung bzw. staatsfeindlicher Einstellung mit aller Schärfe vor[23].
Ab Ende Mai 1942 wurden die ersten 36 russischen bzw. ukrainischen Zwangsarbeiter im Betrieb der DAG eingesetzt, Ende Juli 1942 waren es 74 Personen aus der UdSSR, im Oktober 1943 waren 328 deutsche und 95 ausländische Arbeitskräfte bei der „Verwertchemie“ angestellt[24]. Davon waren 80 männliche und 3 weibliche Ostarbeiter, 9 Franzosen, 5 Slowaken und zwei Holländer[25]. Die Aufteilung zwischen Kriegsgefangenen und zivilen Arbeitskräften ist uns nicht bekannt.
Die Ostarbeiter standen am untersten Ende der Zwangsarbeiter-hierarchie und waren so gut wie völlig rechtlos. Sie verfügten bei der „Verwertchemie“ über ein Guthabenkonto. Der Kontostand war gering, das Geld wurde ihnen auch nicht ausbezahlt. Zu kaufen gab es mit „Lagergeld“ ohnehin nichts. Untergebracht waren sie im „Waldlager“.
Namen der Zwangsarbeiter: Zwangsarbeiter in der Verwertchemie
QQ: W.Kucera, a.a.O.,S. 30. Unter Nr. 200 ist die Fabrik Bobingen mit 41 männlichen Arbeitskräften aus der Sowjetunion genannt (Stand 1.9.1942)
Waldlager nach dem II. Weltkrieg, Photoarchiv Georg Fritz
Im Januar 1945 waren 152 von insgesamt 452 Arbeitskräften[26] bei der Dynamit AG ausländische Zwangsarbeiter. Hiervon stammten 131 aus der Sowjetunion, 11 aus Frankreich, 3 Arbeitskräfte aus Italien, 1 Arbeiter aus dem Protektorat, 1 weibliche Arbeitskraft aus Estland, 3 Personen kamen aus Polen. Auch ein Holländer lässt sich namentlich nachweisen, der ursprünglich in der Kunstseide beschäftigt war.
Eine Aufstellung der bei der Dynamit AG beschäftigten Zwangsarbeiter aus den einzelnen Ländern“[27] befindet sich im Anhang.
QQ: Monika Hermann, a.a.O., S. 60
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Die Arbeit in der Sprengstofffabrik war überaus gesundheitsschädigend. Über das beim E-Salz verwendete Formaldehyd heißt es:
„Toxische Wirkung der Vorprodukte: Formalindämpfe reizen stark die Schleimhäute und machen Konjunktivitis (Bindehautentzündung), eingeatmet akute und chronische Entzündungen der Atemwege …. Auch die Haut wird stark gereizt. Bei wiederholter Einwirkung können sich Ekzeme, auch Überempfindlichkeit ausbilden. Bei der Sektion akuter Vergiftungen werden außerdem Lungen- und Hirnödem gefunden.[28]
Das später im KA-Salz-Prozess verwendete Hexamethylentetramin war nicht minder gefährlich: „Zu hohe Gaben von Hexamethylentetramin äußern ihre schädliche Wirkung in erster Linie durch Nierenreizung, Albuminurie, Hämaturie“ heißt es in der Toxikologie Fibel[29].
Auch die im Verfahren verwendete Salpetersäure konnte zu Lungenschädigungen führen. Die Säure wirkt stark ätzend auf Haut, Augen und Schleimhäute. Ein Einatmen der Dämpfe und der darin gelösten Nitrosen Gase führt zu Bronchialkatarrh, Lungenentzündung und Verätzung der Lungenbläschen[30].
Die Arbeit in der ZOLAN- und in der ESKO-Fabrik war bei den Beschäftigten besonders verrufen. Die Luft dort war mit Säure angereichert, Augenreizungen und aufgedunsene Gesichter waren die häufige Folge. Zusätzlich kam es zu Verätzungen trotz des Tragens von Handschuhen. Wiederholt baten die im Werk II eingesetzten Slowaken erfolglos um Versetzung[31].
Bei der Herstellung von Sprengstoff durften keine deutschen Frauen arbeiten, da man schädliche Wirkungen auf deren Gesundheit fürchtete. Dennoch kamen Frauen gelegentlich zum Einsatz, bedingt durch den Arbeitskräftemangel wurden sie durch Zwangsarbeiterinnen ersetzt[32].
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Für die ZwangsarbeiterInnen, insbesondere aus den eroberten Ostgebieten war die Ernährung einseitig, monoton und schlecht. Der Kantinenpächter von Werk I und II machte gemeinsame Sache mit dem Leiter der Sozialabteilung Beier. Zeitzeugen berichten von riesigen Mengen unterschlagener Lebensmittel, die gehortet und auf dem Schwarzmarkt verkauft wurden. Dies verlief offensichtlich ähnlich wie in Gersthofen[33]. Beide wurden aber erst nach dem Krieg zur Rechenschaft gezogen. Die Kantine für die Ostarbeiter im Werk I war von der der anderen Gefolgschaftsmitgliedern streng abgetrennt.
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Werksleiter Dr. Fischer von der „Verwertchemie“ äußerte sich 1972 zur Arbeitsmoral der Zwangsarbeiter an Dr. Vogel[34] wie folgt:
„Die Arbeitsmoral war während des ganzen Krieges außerordentlich gut. Auch die zugewiesenen ausländischen Kräfte, waren allesamt anständige, gutmütige, fleißige Leute. (Viele wären gerne in Deutschland geblieben, auch aus verständlichen Gründen, wenn man sie nicht zwangsweise zurückgeschickt hätte.) Eine Sabotage ist in keinem Falle vorgekommen“.
Die uns erhaltenen wenigen Dokumente aus der „Verwertchemie“ sprechen allerdings eine andere Sprache. Dr. Fischer als Werksleiter ging gegen die Zwangsarbeiter immer wieder disziplinarisch wegen Trivialitäten energisch vor. Den Verlust des Werksausweises bzw. das verbotene Betreten eines anderen Zimmers im Lager sanktionierte er mit Gehaltseinbußen. Den Slowaken Emil Benes, der bei einem angeblichen Konflikt mit Italienern und Franzosen die maßgebliche Rolle gespielt hatte, meldete Fischer der Gestapo in München. In vielen Fällen spielte Denunziation eine gewichtige Rolle.
QQ: Arolsen Archives
Denunziation zweier ausländischer Arbeitskräfte
Als sich einige Italiener und Franzosen gemeinsam mit Emil Benes weigerten, am Karsamstag (!) zu arbeiten, erfolgte eine scharfe schriftliche Verwarnung:
QQ: Arolsen Archives
QQ: Arolsen Archives
Im Laufe des Jahres 1944 kam es im Werk II immer wieder zu Arbeitsverweigerungen, was mit dem Entzug von Lebensmittelkarten sanktioniert wurde:
QQ: Arolsen Archives
Im benachbarten IG-Farbenwerk wandte sich indessen die Betriebsleitung über das Rüstungskommando wiederholt an das zuständige Sondergericht in München mit der Bitte um Freilassung eines Facharbeiters[35]. Ein Tscheche hatte Brotmarken gestohlen. Man argumentierte, dass auf seine Arbeitskraft nicht verzichtet werden könne. Das Gericht gewährte ihm Strafaufschub. Zwar kam der Tscheche später für einige Monate in Haft, seine 1 ½ jährige Strafe musste er aber nicht absitzen[36].
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Der Fall des im Sprengstoffbetrieb beschäftigten Hilfsarbeiters Willibald Mayer[37] verlief hingegen weniger glimpflich.
Willibald Mayer stammte aus einer Landwirtsfamilie aus Langenneufnach mit 8 Kindern. Bereits im 10. Lebensjahr schickten ihn seine Eltern Martin und Kreszenz Mayer zu fremden Bauern, um sein Brot selbst zu verdienen. Mit 14 Jahren kam er in die Lehre zu einem Wagnermeister nach Türkheim, bei dem er nach Beendigung der 3-jährigen Lehrzeit noch 15 Monate als Gehilfe tätig war. Danach war er bei verschiedenen Meistern im Allgäu beschäftigt. Am 16.2.1911 trat er bei dem Wagnermeister Anton Fischer in Erlingen in Arbeit.
Willibald Mayer beging 1912 einen Mord
In der Nacht vom 25. auf den 26. Mai 1912 ermordete er seinen 28-jährigen Meister mit einem Bankschlegel und täuschte dessen Selbstmord vor. Bis zu diesem Zeitpunkt hatte Willibald Mayer als brav, solide, arbeitsam und religiös gegolten. Er hatte gehofft, die Schwester des Meisters heiraten und das gut gehende Geschäft und Anwesen des Ermordeten auf diese Weise erlangen zu können.
Mayer wurde wegen Mordes am 30.11.1912 vom Schwurgericht Augsburg zum Tode verurteilt (Schw.Ger. 85/12).
Begnadigung und lebenslängliche Zuchthausstrafe
Prinz Ludwig als Verweser des damaligen Königreiches Bayern begnadigte ihn zu einer lebenslänglichen Zuchthausstrafe. Nachdem Mayer über 27 Jahre in den Zuchthäusern Straubing, Amberg und Kaisheim eingesessen war, wurde ihm am 20.3.1939 Strafunterbrechung gewährt. Zur Rückgliederung in die Gemeinschaft wurde er zunächst in den Wanderhof Simonshof bei Bad Neustadt aufgenommen. Mit Erlass des Reichsministers der Justiz vom 13.4.1940 wurde Mayer mit Wirkung vom 1.5.1940 bedingte Strafaussetzung bewilligt[38].
Anstellung in der Fabrik
Nachdem Mayer Zuchthaus und Wanderhof verlassen konnte, lebte er zunächst bei Verwandten und einem Bauern in Aufkirch, wo er landwirtschaftliche Arbeiten verrichtete. Seit dem 25.1.1942 war er Hilfsarbeiter in der Fabrik zur Verwertung chemischer Erzeugnisse in Bobingen beschäftigt. Sein Lohn betrug wöchentlich rund 28.- RM netto.
Diebstahl von Wolldecken
In der Zeit vom September bis November 1943 stahl Mayer insgesamt 11 Wolldecken im Wert von jeweils 8-10 RM. Als er in Türkheim die Decken einfärben lassen wollte, um sich daraus einen Anzug und Mantel anfertigen zu lassen, flog der Diebstahl auf. Mayer wurde ins Zuchthaus Kaisheim eingewiesen, ab 31. Januar 1944 saß er in Untersuchungshaft in der Haftanstalt Augsburg II ein.
Anklage gegen Willibald Mayer
Im Prozess gegen Willibald Mayer am 18. Mai 1944 lautete die Anklage des Staatsanwaltes beim Sondergericht des OLG München wie folgt:
„Ich beschuldige ihn, als Gewohnheitsverbrecher und als Volksschädling fortgesetzt gestohlen zu haben: Als Mitglied der Brandwache der Fabrik zur Verwertung chemischer Erzeugnisse in Bobingen hat er vom September bis November 1943 aus dem Luftschutzraum und der Feuerwache insgesamt 11 Wolldecken unter Ausnutzung der Kriegsverhältnisse entwendet.“
Nachdem der Gutachter, Obermedizinalrat Dr. Steidle aus Augsburg, Willibald Mayer einen „von Haus aus minderwertigen Charakter mit egozentrischer Einstellung und psychopatischem Einschlag“, als „Mann ohne Gemüts- und Gefühlsregungen für Leben und Eigentum seiner Mitmenschen, religiösen Heuchler, egoistisch, asozial und skrupellos bei der Verfolgung seiner Ziele“ unterstellt hatte, folgte das Gericht in allen Punkten dem Antrag der Staatsanwaltschaft und verurteilte ihn zum Tode.
Urteil und Urteilsbegründung
Die Begründung des Gerichts lautete:
„Seine Tat ist die eines Volksschädlings, dessen Typ er in sich verkörpert. Erst 1940 wurde ihm nach rund 28 Jahren Freiheitsentziehung für sein lebenslängliches Zuchthaus bedingte Strafaussetzung bewilligt. Es hätte erwartet werden dürfen, und müssen, dass er nun, nachdem er schon in höchstem Masse Gnade gefunden hatte, kein Haarbreit mehr vom Boden des Rechst und der Ordnung abweicht. Statt dessen vergriff er sich in einer Zeit, in der die edelsten und tapfersten Söhne des Volkes im Kriege für ihr Vaterland sterben, ausgerechnet an einer Einrichtung des Krieges und stahl gleich eine ganze Reihe von Luftschutzdecken aus seinem Betrieb. Für eine solche Tat eines solchen Mannesverlangt das gesunde Volksempfinden eine besonders schwere Bestrafung. Sein fortgesetzter Diebstahl erscheint als Volksschädlingsverbrechen im Sinne des § 4 der VO gegen Volksschädlinge vom 5.9.1939, RGBL.I, S. 1679.
Der Angeklagte ist aber auch ein gefährlicher Gewohnheitsverbrecher. Freilich hat er erst eine einzige Vorstrafe, nämlich die wegen Mordes, welche er im Jahre 1912 im Alter von 24 Jahren erhielt. …. Nach den schon im Verfahren wegen Mordes im Jahre 1912 getroffenen Feststellungen ist Mayer von eine leidenschaftlichen Habsucht besessen……… Es ist zu erwarten, dass er auch in Zukunft den Rechtsfrieden erheblich stört. …. Der Schutz der Volksgemeinschaft erfordert seine endgültige Unschädlichmachung. Das gleiche verlangt aber hier das Bedürfnis nach gerechter Sühne und das gesunde Volksempfinden. Wer aus reiner Habgier schon einen Menschen ermordet hat und hiewegen zum Tode verurteilt wurde, während einer 28-jährigen Zuchthausstrafe nicht endgültig gebessert wurde und sich nun mitten im schwersten Krieg ausgerechnet an Einrichtungen des Luftschutzes in so hemmungsloser und selbstsüchtiger Weise vergreift, der kann seine Tat nur mit dem Tod sühnen. Der Angeklagte war deshalb als gefährlicher Gewohnheitsverbrecher und Volksschädling mit dem Tode zu bestrafen. § 1 des Gesetzes zur Änderung des Reichsstrafgesetzbuches vom 4.9.1941, RGBL. I 549, §4 VVO. Der Angeklagte hat ehrlos gehandelt, es waren ihm daher die Ehrenrechte eines Deutschen auf Lebensdauer abzuerkennen § 32 StGB. Als verurteilt hat der Angeklagte die Kosten zu tragen. § 464, 465
Gez. Dr. Wachter LGR, Dr. Eder und AGR Schmidt als Beisitzer sowie der Staatsanwalt Dr. Roder[39]
Der banale Diebstahl von 11 Decken genügte dem Gericht, die rigorosen Ordnungsvorstellungen der nationalsozialistischen Machthaber durchzusetzen. Als rückfälliger „Volksschädling und Gewohnheitsverbrecher“, so das Gericht, sei die Todesstrafe für ihn angemessen.
Vollstreckung des Todesurteils
Am 20. Juni 1944 wurde das Todesurteil gegen Willibald Mayer mit dem Fallbeil in München-Stadelheim durch Enthauptung vollstreckt. Sein Gnadengesuch vom 20.Mai 1944 wurde abgelehnt, die „Verwertchemie“ (=Dynamit AG) hatte sich nicht zugunsten ihres Mitarbeiters eingesetzt.
Die Sterbeurkunde bestätigte seinen Tod am 20. Juni 1944[40].
[1] Vgl. Reinhold Lenski, Die Fabrik in Bobingen, in: Bobingen und seine Geschichte, hrsg. von Walter Pötzl und Wolfgang Wüst, Bobingen 1994, S. 761-769. Zur Dynamit AG: Monika Hermann, Das Werk der Dynamit AG in Bobingen 1937-1945, Zulassungsarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Hauptschulen, München 1991.
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[2] Die Zusammenstellung der über 400 Zwangsarbeiter aus der Ukraine und Russland bei der Kunstseidenfabrik Bobingen verdanken wir dem Historiker Reinhold Forster.
[3] Monika Hermann, a.a.O., S.88
[4] Vgl. die Listen der Zwangsarbeiter im Anhang.
[5] Vgl. die Namensliste im Anhang zu den sog. „Ostarbeitern“.
[6] Die Aufstellung erfolgte durch Reinhold Forster, Herkunftsorte der OstarbeiterInnen.
[7] Reinhold Forster, Auflistung der „Ostarbeiter“ nach Regionen und Dauer ihres Arbeitseinsatzes
[8] Liste der Italienischen zivilen Arbeiter und der Italienischen Militärinternierten, die nach dem 8.9.1943 kamen im Anhang. Zum Thema Italienische Militärinternierte vgl. Gabriele Hammermann, Zwangsarbeit für den Verbündeten. Die Arbeits-und Lebensbedingungen der italienischen Militärinternierten in Deutschland 1943-1945; Tübingen 2002. https://www.ns-zwangsarbeit.de/italienische-militaerinternierte/
[9] Belege bei: Arolsen Archives 2.1.1.1./ID 70221609-70221619; 70221722-70221732, siehe ebenso den Anhang der Arbeit.
[10] Namentliche Auflistung der Franzosen und Polen finden sich im Anhang.
[11] Vgl. die Listen der Zwangsarbeiter nach Nationalitäten im Anhang. Die 38 ungarischen Arbeitskräfte arbeiteten erst nach Kriegsende in der Kunstseide und waren größtenteils in Wehringen, Mittelstetten und im Waldlager einquartiert. Ähnliches gilt für die rumänischen Arbeitskräfte.
[12] Montanschema abgebildet bei Monika Hermann, a.a.O., S. 17, nach: König W., Schneider U., Sprengstoff aus Hirschhagen, Kassel 1985, S. 34
[13] Hans Robens, Werk Bobinen der Montan Industriewerke GmbH. Gutachten über die Zeit- und Ertragswerte des Werkes Bobingen de Montan-Industrie GmbH, Siegburg 1949. Dort auch die Abbildung
[14] Fritz Ullmann, Enzyklopädie der technischen Chemie, Bd 21; Weinheim 1982, S. 668.
[15] CIOS (Combined Intelligence Objectives Sub-Committee= Kommission der britischen Besatzungsmacht) Report No. XXXII-8.Hexogen Manufacture at Fabrik Bobingen, London 1945, S. 3 und 5.
[16] So Reinhold Lenski, Die Fabrik in Bobingen, in: Bobingen und seine Geschichte, hrsg. von Walter Pötzl und Wolfgang Wüst, Bobingen 1994, S. 761-769, hier S. 768.
[17] Zahlen nach Reinhold Lenski, Die Fabrik in Bobingen, in: Bobingen und seine Geschichte, hrsg. von Walter Pötzl und Wolfgang Wüst, Bobingen 1994, S. 761-769.
[18] Monika Hermann, Das Werk der Dynamit AG in Bobingen 1937-1945. Zulassungsarbeit zur Ersten Staatsprüfung für das Lehramt an Hauptschulen, München 1991, S. 49. Ähnlich Dr. Fischer in seinem Brief an Dr. Vogel vom 22.12.1972: Stadtarchiv Bobingen.
[19] Monika Hermann, a.a.O., S. 51
[20] Schreiben des OKW vom 8.1.1942, zitiert bei Monika Hermann, a.a.O., S. 57
[21] Vortrag gehalten von der Wehrakademie vom 21.1.1938: Der Mob-Plan (Rüstung) BA Koblenz R 25/195, zitiert nach Monika Hermann, a.a.O., S. 62
[22] Die Slowakei und Kroatien waren Verbündete und traten 1940/41 offiziell dem 3-Mächtepakt zwischen Italien, Deutschland und Japan bei. Die Arbeiter aus der Slowakei und Kroatien in Bobingen genossen teilweise größere Freiheiten, allerdings kam es dennoch wie im Fall Benes immer wieder zu restriktiven Maßnahmen, vgl. Text unten.
[23] Monika Hermann, a.a.O., S. 76f, siehe auch Text unten.
[24] Ebenda, S. 59ff
[25] Schreiben der Fabrik Bobingen an das RüKo Augsburg vom 4.8.43: BA/MA Freiburg RMfRuK 0684b, abgedruckt bei Monika Hermann, a.a.O., S. 79
[26] Monika Hermann, a.a.O., S.60. Wir konnten bisher 152 Arbeitskräfte bei der Verwertchemie namentlich nachweisen, Arolsen Archives 2.1.1.1./ID 70221197-70221205,vgl. ebenso Anhang
[27] Vgl. die Listen im Anhang.
[28] Zitiert bei Monika Hermann, a.a.O., S. 69
[29] Ebenda, S. 69
[30] Ebenda, S. 70
[31] Ebenda, S. 70
[32] Monika Hermann, a.a.O., S.71
[33] In Gersthofen hatte eine Frau Gollong, die für die Zwangsarbeiter bei der Firma Transehe kochte, Lebensmittel unterschlagen und die Essensportionen drastisch gekürzt. Vgl. Bernhard Lehmann, Zwansgarbeit am Schwäbischen Beispiel Gersthofen, a.a.O., S. 58
[34] Stadtarchiv Bobingen, Brief Dr. Fischer an Dr. Vogel vom 22.12.1972
[35] Schreiben der Kunstseide Bobingen vom 30.11.43, 11.12.43, 25.1.44 und 6.3.44: Staatsarchiv München, StaW 11941
[36] Zitiert nach Monika Hermann, a.a.O., S. 75; Staatsarchiv München: StaW 11941
[37] Staatsarchiv München, StaW 13247 Urteil vom 18.5.1944; Urteilsvollstreckung am 20.6. 1944
[38] Staatsarchiv München, StaW 13247 Urteil vom 18.5.1944.
[39] Staatsarchiv Augsburg, Staaanw 13247: Verhandlung gegen Willibald Mayer AZ 3c SJs 39/44 (II 114/44)
[40] Stadtarchiv Bobingen, Sterbeurkunde Willibald Mayer, geb. am 1.6.1888, verstorben am 20. Juni 1944 um 17.04 Uhr, Stadelheimerstr. 12 in München